Der Hype um Bitcoin und Co. ist nach den herben Verlusten der letzten Monate etwas abgeflaut. Die Fragen die sich stellen sind: Ist das nur ein situativer Trend? Nimmt die Angst der Anleger weiter zu? Werden Kryptoverwahr-Institute in den Ruin getrieben? Wie reagiert die BaFin auf die Situation?

Trend der Bitcoin und Kryptowährungsanlagen

Eine Umfrage von Bitkom aus 2021 zeigt Ergebnisse, die aus meiner Sicht auch heute noch aktuell sind:

Quelle: bitkom Steigendes Interesse, aber große Skepsis

Nimmt die Angst der Anleger weiter zu? Werden Kryptoverwahr-Institute in den Ruin getrieben?

Um diese Frage zu beantworten habe ich einen nicht repräsentativen Blick auf eine aktuelle Marktinformationen geworfen.

Kryptobank Nuri

Das Zitat auf der noch verfügbaren Homepage sagt alles “WIR SIND DANN MAL WEG, LIMONADE MACHEN” ….

Nuri ist pleite

Die Berliner Kryptobank Nuri ist pleite. „Wir haben den Insolvenzantrag gestellt, um einer dauerhaften Zahlungsunfähigkeit unseres Unternehmens zuvorzukommen“, schreibt die Firma in einem Blogpost auf ihrer Website. Nuri hatte zuletzt etwa 500.000 Kunden und verwaltete Ende April nach eigenen Angaben ein Gesamtvermögen von etwa 500 Millionen Euro.

Handelsblatt – Kryptobank Nuri hat Insolvenz angemeldet

Kryptobank Genesis

Hier wird es komplizierter, denn “Genesis, die Lending-Tochter der Digital Currency Group (DCG). Der Handelsarm des Unternehmens bewegt jedoch nach wie vor Geld auf Blockchains.

Genesis reicht Insolvenzantrag ein

Zuletzt hatte Digital Currency Global versucht, die Kosten zu senken. Einem Insider zufolge entließ die DCG-Tochter Genesis 30 Prozent seiner Mitarbeiter. Laut DCG-Chef Barry Silbert habe die Gruppe außerdem die Zentrale ihrer Vermögensverwaltungstochter geschlossen.

Das konnte jedoch nicht verhindern, dass der Krypto-Winter sein nächstes Opfer forderte: Vor wenigen Tagen beantragte Genesis Insolvenz nach Chapter 11.

Quelle: Krypto-Debakle im Fokus

Wie reagiert die BaFin auf die Situation?

Die BaFin hat das Thema sorgfältig im Blick und veröffentlicht auch dazu korrespondierende Informationen. Hier ein paar Auszüge:

Bitcoin, Ether und Co.: Anlagen in Kryptowerte sind riskant

Modern, digital und lukrativ: Dieses Image haben Kryptowerte auch bei manchen privaten Anlegerinnen und Anlegern. In den sozialen Medien kursieren begeisterte Meldungen und Anlagetipps zu Bitcoin, Ether und Co. Insbesondere Apps für den mobilen Handel machen es einfach, Coins und Token zu kaufen. Dabei sind Investments in Kryptowerte hoch spekulativ – und ebenso riskant. Die BaFin warnt Anleger daher erneut vor den Risiken.

Quelle: BaFin Anlagen in Kryptowerte sind riskant

Mein Fazit:

Im Hybridbanker haben wir bereits mehrfach auf Möglichkeiten der Kryptoanlage und den Risiken hingewiesen – siehe:

Soviel Krypto steckte in der Fußball WM, Welche Generation ist affin für Kryptowährungen, SWIFT Ausschluss: Sanktionsbrecher Kryptowährungen, Kryptowährungen über Onlinebanking den Endkunden anbieten…, Besteuerung von Kryptowährungen

Die Anlage in Bitcoin und andere Kryptowährungen interessiert vor allem Menschen, die auf der Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten sind und sich für neue Technologien und Trends begeistern. Es gibt jedoch auch Menschen, die in Bitcoin investieren, weil sie das Potenzial für eine hohe Rendite sehen und schnell reich werden möchten (Allgemein: Spekulanten..).

Ängste im Zusammenhang mit der Anlage in Bitcoin und Co. können verschiedene Ursachen haben. Eine der häufigsten Sorgen ist die hohe Volatilität dieser Anlageklasse. Kryptowährungen sind bekannt dafür, sehr schnell an Wert zu gewinnen oder zu verlieren, was zu erheblichen Gewinnen oder Verlusten führen kann. Ein weiteres Anliegen ist die mangelnde Regulierung und Sicherheit in diesem Markt, was Investoren dem Risiko von Betrug und Hacking aussetzen kann.

Einige Menschen haben auch Bedenken hinsichtlich der Legalität von Kryptowährungen und befürchten, dass die Regierungen und Regulierungsbehörden den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen einschränken oder verbieten könnten. Darüber hinaus gibt es ethische Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Kryptowährungen in illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche oder Drogenhandel.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder potenzielle Investor seine eigene Risikobereitschaft und finanzielle Situation sorgfältig abwägen und die potenziellen Vor- und Nachteile der Anlage in Kryptowährungen gründlich prüfen sollte, bevor er investiert.

Im Ergebnis sehe ich deshalb nur einen kleinen Teil des Anlegermarktes als relevant für das Geschäftsergebnis von Finanz-Instituten.

Eine Investition mit allen regualtorischen Anforderungen ist für eine einzelne Bank kaum zu schaffen – hier werden sich die großen Anbieter im Finanzdienstleistungsmarkt etablieren.

Wegzudenken werden Kryptowährungen nicht mehr sein – aber sie werden auch keine marktdominierende Stellung erreichen.

Eine Einschränkung würde ich allerdings sehen: Sobald der Gesetzgeber, d.h. ein Staat eine Kryptowährung mit ähnlichen Sicherheiten ausstattet, wie z.B. festverzinsliche Staatsanleihen, dann kann auch eine Kryptowährung erfolgreich durch die Bürger eines Landes verwendet werden…

Ich freue mich über das Teilen dieser Publikation und natürlich auch Kommentare auf den jeweiligen Plattformen

Euer Hybridbanker

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