Manch ein Insider im Finanzbusiness fragt sich schon lange, wie das ein oder andere Startup – egal ob Finanz oder FinTech irgendwann einmal Geld verdienen möchte. Bei Banken ist dies aktuell ohnehin schon sehr schwierig, die Zinssituation macht niemanden das Leben leicht und einige Controller sehen dunkle Ertragswolken hochziehen.
Jetzt kam folgender Artikel in der Sueddeutschen Zeitung:
Warum eine Start up Bank ihre Kunden rausschmeißt !
Im Ergebnis zeigt sich aus meiner Sicht folgendes – die Kunden die Bargeld benötigen Kosten einfach zuviel. Deshalb musste diesen gekündigt werden. Neben dieser Tatsache die nachvollziehbar ist, denn auch andere Direktbanken haben das gleiche Problem und bepreisen deshalb häufig die Abhebungen an Bargeldautomaten.
Viel entscheidender ist für mich die Frage: Welches Geschäftsmodell verfolgt den Number 26 ?
Die Antwort darauf habe ich nicht gefunden, den das Girokonto kann es nicht sein.
Keine Kontoführungsgebühr, Kein MIndestgeldeingang, Kostenlose Mastercard, Kostenlos Bargeld abheben – das ist die Werbung auf dieser Seite.
Bleibt noch der Dispokredit – wer sein Girokonto auf Guthabebasis führt fällt da auch raus.
Nur von den Einnahmen aus Kreditkartengebühren allein wird Number26 nicht leben können vermute ich.
Vielleicht habe ich etwas übersehen – gerne lass ich mich jetzt aufklären, schreibt mir einfach einen Kommentar, wenn ihr eine Idee habt mit was Number26 Geld verdienen möchte. Danke !
Euer Hybridbanker
Hallo Hybridbank / Oliver,
schon vor Jahren gab es Dienste wie „Kontoblick“ – die mit Einsicht auf die Transaktionen der Girokonto Besitzer darauf Empfehlungen für Finanzprodukte abgleitet haben (Versicherung wechseln, Stromanbieter wechseln, Dispo Kredit durch einen Ratenkredit ablösen etc.). Damals haben sich nur weniger Nutzer dafür begeistern können – die Zeit war noch nicht reif. Auch war der Einblick von Kontoblick damals noch nicht so umfassen wie heute für #26.
Durch die App auf dem Smartfone (kann) #26 auch gleich noch alle Orte mit sammeln an denen Geld-Transaktionen stattfinden. Ich glaube ä26 wird ganz klar in diese Richtung gehen – eine automatisierte Analyse der Transaktions- & Bewegungsdaten – inkl. aller Einzelbewegungen bspw. der Kreditkarte. Zuerst nur im Großen wie Wechsel einer Versicherung kann das später auch eine Quelle für Marktforschung etc. sein (vgl. Payback nur anders).
Zur Klarstellung: Ich sage nicht, dass #26 es genau so macht, und ich lasse auch offen ob es rechtlich oder ehtisch korrekt ist die Transaktionen der Kunden automatisch auszuwerten.
bg
Karsten G.
Meine These: Es gibt kein wirkliches Geschäftsmodell. Man hat einen Use-Case für eine einfache Kontoeröffnung geschaffen, mehr nicht. Ziel ist ein schneller Exit.
Und um den Business Plan halbwegs zu retten, schmeißt man jetzt störende Kunden einfach raus. Wenn das etablierte Banken so machen würden, gäbe es einen Aufschrei.
Beste Grüße
Hansjörg Leichsenring
Hallo Karsten,
vielen Dank für deinen Kommentar. Da bin ich auch gespannt, ob sich #26 in diese Richtung entwickeln wird. Ob sich damit auch ein Ertragsmodell für die Bank erschließt da stellen sich für mich immer noch viele Fragen. Denn ohne ein nachhaltiges Ertragsmodell über Produkt oder Servicedienstleistungen kann sich die Bank nicht dauerhaft am Markt behaupten und ein Kunde muss dafür bezahlen oder ein dritter die Daten kaufen wollen. Andere FinTechs wie Abo-Alarm versuchen sich ja auch schon seit einiger Zeit mit neuen Ideen.
vg
Hybridbanker
Hallo Hr. Leichsenring,
vielen Dank für Ihren Kommentar. J
Wenn eine Sparkasse oder Geno-Bank Kunden wegen zuviel Abhebungen eine Kontokündigung geben würde, dann würde ein Aufschrei durch die Bankenlandschaft gehen – mit Sicherheit würden Verbraucherschützer sofort die betroffene Bank auf Schadenersatz verklagen…
VG
Hybridbanker