Welche Auswirkungen die Sprachsteuerung auf Suchmaschinenoptimierung haben könnte

Viele Menschen nutzen mittlerweile die Sprachsteuerung ihrer mobilen Geräte. Ob Alexa oder Google: Sprachassistenten sind nicht nur ein cooles Feature, sondern auch sehr praktisch. Doch welche Auswirkungen hat die zunehmende Nutzung dieser Funktionen auf die SEO von Websites? Da immer mehr Menschen mobile Endgeräte und auch die Sprach-Suche nutzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Thema immer relevanter werden wird. Gut also, sich frühzeitig zu informieren und Stellschrauben für eine gelungene Voice Search SEO zu kennen.

1. Was ist Voice Search und wie funktioniert es?

Voice Search bezeichnet die via Spracheingabe gestartete Suche im Web. Dafür werden Spracherkennung und Sprachsteuerung genutzt. Indem man den jeweiligen Sprachassistenten anspricht (zum Beispiel „Hey, Google!“ Oder „Alexa!“) aktiviert man dessen Sprachsuche. Nun kann man eine Frage oder Aufforderung platzieren und der Assistent sucht und liefert in aller Regel eine passende Antwort. Manchmal und in Abhängigkeit vom Sprachassistent, werden auch nur die gefundenen Ergebnisse im Web präsentiert.

Das sind die wichtigsten Sprachassistenten:

  • „Alexa“ ist der Voice Assistant von Amazon
  • Der „Google Assistant“ ist natürlich der Voice Service von Google
  • „Siri“ ist die Sprachassistentin von Apple
  • „Cortana“ ist die digitale Assistentin von Microsoft
  • „Bixby“ ist der Sprachassistent von Samsung

2. Wie relevant ist Voice Search?

Immer mehr Menschen nutzen ihre Stimme statt ihrer Tastatur, um online zu suchen. Wie Google kürzlich mitteilte, werden mittlerweile bereits 20% der mobilen Suchanfragen über die Sprachsuche durchgeführt. Sicherlich ist Voice Search SEO aktuell noch nicht so relevant, dass man umgehend entsprechende Optimierungen umsetzen muss. Jedoch sollte man sich definitiv mit dem Thema auseinandersetzen. Voice Search SEO ist nämlich nicht nur spannend, sondern auch zukunftsorientiert.

Fakt ist, dass Sprachassistenten zukünftig in den meisten Endgeräten integriert sein werden – man denke nur an Smart-Watches, Smart Speaker u.v.m. Google selbst treibt Voice Search voran, um Nutzern und Nutzerinnen schnellere und gezieltere Ergebnisse zu liefern und die Nutzererfahrung somit zu verbessern. Somit wird Voice Search eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Darauf deuten schon die „Zero Click Searches“ hin, auf die Google seine Ergebnisseiten optimiert. Als „Zero Click Searches“ werden Suchanfragen bezeichnet, die keinen Klick auf ein Suchergebnis nach sich ziehen. Das ist für Google insofern relevant, da Nutzer*innen sich länger im Werbebereich von Google bewegen, wenn sie nicht auf eine andere Website klicken und somit abspringen. Darum macht es für Google Sinn, den Anfragenden möglichst schnelle und gezielte Antworten zu liefern.

Machen Sie doch mal den Test: Geben Sie in die Suchleiste „Wie wird das Wetter heute in Dinkelsbühl?“ ein. Google spielt Ihnen direkt auf der Suchergebnisseite die Wetterinformationen aus. Sie müssen nicht mal klicken!

3. Welche Unterschiede zur herkömmlichen Sucheingabe gibt es?

Im Gegensatz zur herkömmlichen Sucheingaben, bei der man möglichst kurz mit ein bis drei Wörtern eine Anfrage in die Suchleiste eintippt, sind gesprochene Suchanfragen deutlich länger. Das liegt daran, dass bei der Spracheingabe meist Sätze formuliert werden. Also anstelle von „Digitalagentur Dinkelsbühl“ würde die Suchanfrage möglicherweise „Alexa, zeige mir eine Digitalagentur in Dinkelsbühl“ lauten. Die Sucheingabe, die durch die Frage des Suchenden entsteht, entspricht eher einem natürlichen Dialog bzw. einer Fragestellung. Diese müssen von der Suchmaschine je nach Nutzungsintention interpretiert und ausgewertet werden.

Besonders relevant sind für Suchmaschinen deshalb Inhalte zu bestimmten Fragestellungen wie zum Beispiel „Wie eröffne ich online ein Konto?“ oder eben „Wie wird das Wetter heute?“. Besonders auch für lokale Suchen spielen Voice Searches eine Rolle. „Wie komme ich zur nächsten Tankstelle?“ oder „Wo gibt es in der Nähe ein gutes Restaurant?“ sind nur ein paar Beispiele, für welche Spracheingaben „Local SEO“ relevant ist.

4. Was bedeutet das für die SEO?

Suchanfragen werden also nicht nur länger, sondern auch konkreter. Google muss die fehlenden inhaltlichen Bausteine einer Zwei-Wort-Suchanfrage nicht mehr aus dem Kontext zusammenbauen, sondern kann aus der gestellten Suchanfrage direkt die Intention ableiten. So ist es wahrscheinlich, dass Google zukünftig Websites mit konkreten und detaillierten Inhalten höher ranken wird. Es wird also immer wichtiger, sich sehr genau Gedanken zu den Bedürfnissen potenzieller Kunden und Kundinnen zu machen – und Website-Inhalte dementsprechend zu optimieren.

Welche Maßnahmen kann man dafür gezielt ergreifen?

  • Kümmern Sie sich um Ihren Google MyBusiness Eintrag und, wenn Sie einen lokalen Standort haben, pflegen Sie Ihre Standortinformationen. Alle Daten sollten stets korrekt und aktuell sein. Bedenken Sie: Nutzer*innen erwarten immer mehr, die abgefragten Informationen schnell, direkt und korrekt zu erhalten. Veraltete Unternehmensdaten stehen dem im Weg.
  • Optimieren Sie Ihren Page Speed! Nicht nur für Voice Search spielen die Ladezeiten einer Website eine große Rolle. Heutzutage hat jeder sein Smartphone überall dabei und möchte schnell zu einem Ergebnis kommen. Ein Beispiel: Jemand, der ein gutes Restaurant in der Nähe sucht, hat auch vermutlich „jetzt“ Hunger. Ein schlechtes Ranking aufgrund einer langen Ladegeschwindigkeit bei der mobilen Suche, beeinträchtigt Ihre Ergebnisse in der Sprachsuche.
  • Ermitteln Sie relevante Fragestellungen für Ihre Zielgruppe und beantworten Sie diese möglichst konkret auf Ihrer Website. Stellen Sie sich vor, Sie würden mit Ihren Kunden und Kundinnen sprechen, um zu erfahren, welche Fragen Sie zu einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung haben. Wie würde der Dialog aussehen? Welche Spracheingaben lassen sich daraus ableiten? Welche Antworten können Sie dazu auf Ihrer Website liefern? Wenn Sie dazu relevante Inhalte liefern, wird Google Ihre Seite entsprechend weiter oben ranken.

5. Fazit

Voice Search hat bereits eine große Entwicklung durchgemacht, wird sich aber auch in Zukunft immer weiterentwickeln. Auch wenn es aktuell vielleicht noch nicht so relevant für die Suchmaschinenoptimierung ist, so sollte man die nächsten Schritte im Blick behalten. Auf jeden Fall sollten Sie offen bleiben für Veränderung und entsprechend auf Trends und neue Technologien reagieren. Wie groß und wichtig der Einfluss von Voice Search werden wird, ist nicht hundertprozentig vorherzusagen. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass sich in dieser Richtung einiges verändern wird. Der beste Rat ist darum: Bleiben Sie interessiert und flexibel!

Zum Autor

Tamara Perske ist als Online-Marketing-Manager bei rocket-media tätig. Sie ist in dieser Rolle für die zielgruppengerechte Inhaltsarchitektur und -aufbereitung in Portal- und E-Commerce-Projekten verantwortlich und begleitet die praktische Umsetzung im Bereich Suchmaschinenoptimierung. Als Digital Native verfolgt sie aktuelle Trends und Entwicklungen mit großer Begeisterung.

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