Spätestens seitdem Google das Thema User Experience in seine bewerteten Rankingfaktoren innerhalb der Suchmaschine aufgenommen hat, mussten sich Website-Betreiber mit dem Thema Nutzererlebnis auseinandersetzen. Neben den weiterhin klassischen technischen und strukturellen Faktoren gab es vor allem für den Bereich der Content Qualität einen großen Schub nach vorne. Eine gute UX wird also maßgeblich durch guten Content unterstützt, wenn nicht sogar erst generiert.

Welche Rolle Content in der User Experience einnimmt
Spricht man im Web-Bereich im klassischen Sinne von Content, dann werden damit alle Inhalte in Form von Texten, Grafiken, Abbildungen, Video- oder Audioformaten umschrieben, die auf einer Webseite zur Verfügung gestellt werden. Gute Inhalte sollten grundlegend außerdem zwei Ziele verfolgen:

  1. Interessenten auf eine Webseite bringen.
  2. Interessenten auf einer Webseite halten.

Neben der reinen redaktionellen Qualität von Inhalten ist es also immer noch wichtig, die Auffindbarkeit der Seiten durch qualitative, kontinuierliche und ganzheitliche SEO-Arbeit zu unterstützen. Interessierte Leser finden mehr dazu im Beitrag „Googles Hunger nach Qualität“.

Hat der Interessent ein Web-Angebot aber erst einmal gefunden, dann zählt die Qualität des Inhalts, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und ihn auf der Seite zu halten. Vereinfacht gesagt ist ein Besucher dann zufrieden, wenn ihm der dargestellte Inhalt alle erforderlichen und gewünschten Informationen liefert. Womöglich findet er ihn sogar großartig, wenn die Informationen dazu noch unterhaltsam sind, ihn persönlich ansprechen und einen einzigartigen Mehrwert bieten. Sein Nutzererlebnis und seine Erfahrung mit dem angebotenen Inhalt ist also maßgeblich von der für ihn wahrgenommenen Content Qualität abhängig = Gute Inhalte bringen gute UX.

Großartige Benutzererfahrungen über alle Kanäle
Es wäre naiv zu denken, dass eine Webseite allein den Dreh- und Angelpunkt eines guten Nutzererlebnisses generiert. Sie ist vielmehr nur eine Station auf der Reise („Customer Journey“), die der Nutzer auf der Suche nach seinen Informationen oder seinem Ziel besucht. Als Anbieter verschiedener Web- oder Digital-Angebote kommt der Nutzer womöglich auf zig verschiedenen Kanälen mit Inhalten in Kontakt. Im Umkehrschluss heißt das also, dass jeder Content, der in irgendeiner Form dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden kann, einer bestimmten Qualität unterliegen und einen Mehrwert darstellen muss. Dabei sprechen unterschiedliche Kanäle womöglich auch verschiedene Zielgruppen an. Für eine sinnvolle Themenplanung müssen Content-Redakteure sich vorab also mit folgenden Fragen im Klaren sein:

  • Welche Zielgruppen werden angesprochen?
  • In welcher Stufe der Customer-Journey befinden sich diese Zielgruppen?
  • Welche Art von Content wird an dieser Stelle benötigt? (Push- oder Pull-Content)
  • Auf welchen Kanälen und in welchen Formaten wird der Content ausgespielt?

Besserer Content durch Strategie

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Um eine gute UX durch ansprechende Inhalte zu unterstützen und eine klare und nutzerorientierte Themenplanung zu unterstützen, ist es sinnvoll, das Thema Content strategisch anzugehen. Verschiedene Inhaltsformate müssen entsprechend vorbereitet, produziert, gemanagt und überwacht werden.

Ein strategischer Ansatz bringt vor allem den Vorteil, dass Ziele und die Zielgruppenbedürfnisse genau klar sind und dass jeder Inhalt einer zentralen „Story“ folgt. Erst wenn die Basis klar ist, kann guter Content produziert und verteilt werden.

Besserer Content durch Messbarkeit und kontinuierliche Verbesserung

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Das Schöne an digitalen Inhalten ist, dass nichts davon auf Papier gedruckt ist und dort für immer stehen muss. Digitale Inhalte sind lebendig und können geändert und optimiert werden. Diesen Vorteil sollten sich Website-Betreiber bzw. Content-Manager zunutze machen, indem Inhalte gemessen werden. Im Webbereich sind hierbei vor allem folgende Kennzahlen interessant:

  • Time on Site: Wie lange verweilt der Nutzer auf der Seite?
  • Page Views: Wie viele Seitenaufrufe finden statt?
  • Bounce Rate: Ist die angeklickte Seite für die Nutzer relevant genug?

Zusätzlich können auch Scrolltiefen, Klickzahlen, Feedbacks etc. zu einem Inhalt viel Aufschluss über die Wertigkeit des Contents geben. Durch Trackingkennzahlen kann jeder digitale Inhalt also sehr genau gemessen und dahingehend optimiert werden.

Tipps und Empfehlungen: Der Content-Leitfaden für Webseiten-Inhalte
Um besser in die praktische Arbeit zu starten, hat rocket-media Tipps und Empfehlungen rund um die Contenterstellung für Webseiten in einem Leitfaden zusammengetragen. Der Leitfaden beschreibt kurz und übersichtlich die wichtigsten Themen rund um

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Zum Autor
Linda Alers ist Usability Engineer bei rocket-media. Als anerkannte UX-Trainerin bildet Sie nach internationalen Standards des UXQB in den Bereichen Usability Grundlagen, User Requirements Engineering und Usability Testing aus. An der Hochschule Aalen unterrichtete Sie als Dozentin im Studienfach User Experience und ist Mitorganisatorin des World Usability Days.

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