Im Hybrid Talk: Eric Nebe, der China-Investor.

Der China-Experte Eric Nebe investiert nicht nur seine Zeit, sondern auch Geld in China und steht für einzigartige Einblicke in die chinesische Wirtschaft und Kultur. Nebe ist vor allem bekannt durch seine beiden einschlägigen Online-Formate, den YouTube-Kanal ‘China2Invest’ sowie den Podcast ‘China Calling’ (Links am Ende des Hybrid Talks).

In welchem Verhältnis stehen Sie zum Hybridbanker?
„Man hat mich quasi auf einem anderen YouTube-Kanal (Timo Baudzus) entdeckt und das dortige Interview scheinbar für interessant genug befunden, um mir auch hier mal auf den Zahn zu fühlen.“

Beschreiben Sie sich selbst. Bitte in nur drei Worten.
„Diszipliniert. Strukturiert. Harmonieorientiert.“

Was ist Ihr bzw. das Kerngeschäft Ihrer Organisation?
„Finanzanalysen und Wirtschaftsberichte zum chinesischen Markt.“

Was wären ideale Joint Venture Partner für Ihr Geschäftsmodell?
“Das könnte zum Beispiel eine Reiseagentur in Deutschland sein, die spezielle Pakete schnürt. Zum Beispiel ein Angebot, bei dem Leute nicht nur klassisch China besuchen, sondern auch bedarfsgerecht spezielle Einblicke … ökonomische … kulturelle … von jemandem bekommen, der in China lebt und sich mit der dortigen Wirtschaft sehr gut auskennt.“

Was haben Ihre Kunden davon, dass es Sie gibt?
„Sie lernen China besser kennen und müssen nicht nur auf die deutsche Mainstream-Berichterstattung vertrauen. Diese ist – ich muss es so knallhart formulieren – oft verzerrt und teilweise auch einfach falsch. Am Ende können Kunden dann bessere Entscheidungen auf Basis meiner Berichte und Analysen treffen.”

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
„In erster Linie wahrscheinlich, dass ich selbst immer wieder komplett neue Dinge dazu lerne – entweder aus Erfahrungen hier vor Ort in China oder bei meinen eigenen Recherchen. Momentan beschäftige ich mich zum Beispiel vermehrt mit der chinesischen Geschichte – wie unter anderem Dynastien – um Zusammenhänge der Gegenwart besser zu verstehen.“

Wie beginnt für Sie ein idealer Arbeitstag?
„Mit Sonne und einer warmen Umgebung. Ich stehe sehr gerne früh auf und arbeite nicht besonders gerne, wenn es dann noch diesig und kalt ist.“

Gibt es eine historische Gestalt, die Sie bewundern?
„Der Name, der mir als erstes einfällt, ist Deng Xiaoping. Er hat nicht nur die Kulturrevolution – die für ihn durchaus knifflig war – überstanden. Er hatte danach auch den Mut, China wirtschaftlich auf einen komplett neuen Kurs zu bringen. Überspitzt formuliert gab es in der Menschheitsgeschichte keinen Menschen, der für mehr Wohlstand gesorgt hat.“

Das Leben ist …?
„ … oft ungerecht – aber auch nicht immer zu deinen Ungunsten.“

Wenn Sie ein Tier wären, welches wäre das und warum?
„Ein Grönlandhai! Er gilt als zäh, hat keine Feinde und wird sehr alt.“

Was würden Sie als Ihren Haupt-Charakterzug bezeichnen?
„Diszipliniert.“

Welches ist Ihr Sternzeichen und was bedeutet das für Sie?
„Krebs – für mich hat dies keinerlei Bedeutung, da ich mit Astrologie wenig anfangen kann. Hier in Asien werde ich dennoch öfter danach gefragt, denn hier spielen die Stern- und Tierkreiszeichen eine größere Rolle.“

Was bringt Sie in Rage?
„Wenn ich etwas direkt umsetzen will – selbst wenn es nicht dringend ist – und ich dies aus irgendwelchen Gründen – z. B. technischer Natur – nicht kann. Da kann ich mich manchmal unnötig dran aufreiben.“

Wie halten Sie sich fit?
„Ich laufe einfach viel. Das heißt regelmäßig Joggen oder Spazierengehen oder einfach auf’s Auto verzichten und dadurch die Füße bemühen. Zudem gehe ich an den Wochenenden oft wandern oder Fußball spielen.“

Welches Urlaubsland lieben Sie?
„Gar nicht so einfach, das auf ein Land runter zu brechen, aber ich würde sagen, am Ende vor allem aufgrund der Natur: Vietnam.“

Empfehlen Sie uns bitte ein Buch und sagen Sie, warum dieses.
„’From Third World to First’ von Lee Kuan Yew. Zum einen erfährt man viel über den Aufstieg Singapurs – was vor vielen Jahren mein Eintrittstor nach Asien war. Zum anderen habe ich dort sehr viel über Asien, China und die Welt gelernt, das mir vorher noch nicht bewusst war.”

Hotel oder AirBNB?
„AirBNB! Habe ich viel genutzt in den letzten Jahren in Asien und empfinde es deutlich angenehmer als die ‘Hotelabfertigung’.”

Tee oder Kaffee?
„ …würde gerne sagen beides, da es bei mir von der Tageszeit abhängt und ich beides oft alternierend trinke. Müsste ich eine Entscheidung treffen, wäre es am Ende aber doch Kaffee. Hier in Asien trinke ich den meistens ‘auf Eis’ und ‘schwarz’.“

Bier oder Wein?
„Bier! Auch wenn ich aus der Pfalz komme und man dort bekanntlich eher zum Weinkelch greift, bleibe ich beim Bier und das ist auch in Asien leichter umzusetzen.”

Roman oder Sachbuch?
„Sachbuch. Nachdem ich zwischen meinem 15. und 25. Lebensjahr fast gar nicht gelesen habe, lese ich momentan so zwischen 30 und 50 Bücher pro Jahr. Darunter befinden sich meistens nicht mehr als 1 oder 2 Romane.”

Haben Sie ein Lebensmotto?
„Es gibt kein Motto, nach welchem ich per se lebe. Doch das vielleicht beste, das ich je gehört habe und dass ich indirekt ganz gut umsetze, ist: „Hinterfrage dich, aber stelle dich nicht in Frage.” Ich habe das aus der Biographie von Bob Hanning, einem der bekanntesten Manager meiner Lieblingssportart – dem Handball. ”

(1) Kontakt zu unserem Experten im Netz unter: Eric Nebe | LinkedIn
(2) Weiterführende Info zu Eric Nebe: Youtube Kanal China2Invest und seinen Podcast China Calling
(3) Der Buchtipp aus diesem Hybrid Talk: From third world to first

Durchführung des Gesprächs Mai 2024, der Hybridbanker.