ESG, Nachhaltigkeit, Green Economy und Sustainable Finance sind Buzzwörter, ohne die keine Diskussion über die Zukunft der Wirtschaft auskommt. Doch was bedeuten sie? Und wie kann man ein Unternehmen im kleinen nachhaltiger gestalten? Wir haben uns für euch schlau gemacht.

Verschiedene Begriffe, ähnliche Bedeutungen

Sustainable (dt.Nachhaltige) oder auch Green Finance ist der Überbegriff für alle Finanzprodukte, Regulierungen und Normen, die im Sinne der grünen Bewegung im Finanzsektor geschehen. Die sustainable Finance setzt sich zum Ziel, eine grüne Wirtschaft aufzubauen. Diese soll sich nicht nur im Bereich der Finanzdienstleistungen äußern, sondern durch das komplette ökonomische und gesellschaftliche System ziehen. Dazu gehören beispielsweise auch grüne Architektur, nachhaltige Energie und Entwicklung. Diese Maßahmen werden vor allem von der europäischen Union und dem Bund vorangetrieben.

Die Umsetzung dieser Ziele geschieht mithilfe sogenannter ESG. Die Abkürzung steht für Environmental, Societal und Governmental Considerations (dt. Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Sie bezeichnet eine neue Art von Denken, die ins Spiel kommt, wenn es darum geht, nachhaltige und umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen.

ESG in der Praxis – wie können diese Erwägungen umgesetzt werden?

Sustainable Finance spielt sich zunächst auf einer anderen Ebene ab: Durch den European Green Deal hat sie ihren Weg in die deutsche Policies in Form der Deutschen Sustainable Finance Strategie gefunden. Was bedeutet dies aber für einzelne Unternehmen? Und welche Schritte können in Angriff genommen werden, um Sustainable Finance umzusetzen?

Der Bund will in seiner Sustainable Finance Strategie vor allem auf einen nachhaltigen Finanzmarkt setzen, beispielsweise durch eine Nachhaltigkeitsampel bei Anlageprodukten. Dies soll vor allem Investoren dazu bringen, langfristig die Investition in nachhaltige Produkte attraktiver zu machen. Denkbar wäre auch eine Subventionierung nachhaltiger, grüner Unternehmen und deren Produkte.

Aus diesem Grund sollte die nachhaltige Finanzierung bei der zukünftigen Unternehmensstrategie im Fokus stehen, da diese für Investoren durch staatliche Anreize besonders interessant werden könnten. Um als sich als Unternehmen fit für die Nachhaltigkeit zu machen, sollten Unternehmen als erstes herausfinden, welche SDGs auf sie zutreffen. Von diesen ausgehend kann eine Strategie mit konkreten Maßnahmen für die Unternehmensführung gefunden werden. Wichtig ist es hierbei die drei Dimensionen zu beachten: Umwelt (beispielsweise Verringerung des CO2 Ausstoßes), Soziales (beispielsweise Verbesserung der Chancengleichheit und Arbeitsstandards) und Unternehmensführung (beispielsweise hohe Sicherheitsstandards und Transparenz).

Warum brauchen wir Sustainable Finance?

Nachhaltigkeitsrisiken sind Anlagerisiken, Unwetterkatastrophen können sich zum Beispiel auf Transportwege auswirken. Aus diesem Grund ist es wichtig für die Stabilität der Finanzmärkte auch auf Nachhaltigkeitsaspekte zu achten. Nach dem European Green Deal liegt es nun auch am Bundesfinanzministerium eine Nachhaltigkeitsstrategie zu präsentieren. Dies wurde mit der Veröffentlichung der Financial Sustainability Strategy getan: Hier formulierte der Bund Ziele und Maßnahmen zur Erreichung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft.

Diese Maßnahmen werden eine große Rolle in der zukünftigen Stabilität der Finanzmärkte und somit auch auch in der Entwicklung der Risikobewertung von Investitionen spielen. Rechtzeitig in ESG-Maßnahmen investieren, kann sich also durchaus als langfristig profitabel erweisen.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Hybridpolitologin.


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