Mittlerweile haben es viele Unternehmen verstanden: Um eine erfolgreiche Website zu betreiben, ist Suchmaschinenoptimierung unerlässlich geworden. Keine Website generiert viele Kundenkontakte oder Aufträge, wenn sie nicht entsprechend bei Google und anderen Suchmaschinen gefunden wird.

Schon länger ist es nicht mehr ausreichend, bestimmte Keywords möglichst oft auf der Website einzubinden.

Im Gegenteil: Einige Maßnahmen, die früher gang und gäbe waren, führen sogar zu einer Abwertung und damit einem schlechten Ranking. Suchmaschinen bewerten den Inhalt von Websites sehr viel differenzierter und versierter, als das noch vor einigen Jahren der Fall war.

Somit ist die vielschichtige Analyse von Websites und deren Inhalten der Grundstein für eine gelungene SEO-Strategie. Dabei sind SEO-Tools wichtige Instrumente für die SEO-Analyse und Optimierung.

Was leisten SEO-Tools?

Gleich vorneweg: Die Betreiber der großen Suchmaschinen lassen sich nicht wirklich in die Karten schauen. Ranking-Kriterien bleiben im Detail weitgehend geheim. SEO-Tools haben auch nur eingeschränkten Zugriff auf Informationen und unterscheiden sich je nach Gewichtung der Kennzahlen in den ausgegebenen Werten. Trotzdem liefern sie wertvolle Erkenntnisse darüber, über welche Wege die Nutzerschaft auf die Website kommt, wie es um die technischen Aspekte steht und wo Verbesserungspotenzial liegt. Jedes hat dabei besondere Schwerpunkte. Es macht deswegen Sinn, mit unterschiedlichen Tools zu arbeiten. So sollten die eingesetzten SEO-Werkzeuge einen guten Überblick über folgende Themen schaffen:

  • Technische SEO-Faktoren (bspw. Page Speed oder der richtige Einsatz der robots.txt)
  • Übersicht und Qualität der Backlinks
  • Onpage-Faktoren (bspw. Title- und Meta-Tags, Bilder-SEO und Duplicate Content)
  • Content und Keywords

Welche SEO-Tools gibt es und was können sie?

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an kostenfreien und kostenpflichtigen Tools (von denen es meist auch eine gebührenfreie Testversion gibt); oft sind bereits die preiswerteren Lösungen für die SEO-Analyse gut geeignet. Sinnvoll ist es meist, sich nicht auf ein einziges Tool zu verlassen, sondern mehrere bei der Bewertung einer Website hinzuzuziehen. Um die Auswahl des passenden Werkzeugs etwas zu erleichtern, stellen wir ein paar ausgewählte SEO-Analyse-Programme und ihre Besonderheiten im Folgenden vor:

Kostenpflichtige Tools:

sistrix

sistrix gilt als eines der besten SEO-Tools auf dem Markt und wurde bereits mehrfach als solches ausgezeichnet. Gerade im Bereich Onpage Optimierungen liefert sistrix umfangreiche Informationen zu fehlerhaften oder ungenügenden SEO-Faktoren wie beispielsweise fehlende H1-Überschriften und Meta-Descriptions. Im Optimizer können gezielt Websiteprojekte angelegt und organisiert sowie Rankings überwacht werden. Mit den umfangreichen Funktionen von sistrix lässt sich zudem sehr konkret überprüfen, wie sich Änderungen auf der Website auswirken. Auch bei der Keyword-Recherche liefert das Tool tiefgreifende und relevante Daten sowie Keyword-Vorschläge und ähnliche Suchbegriffe. Einen hohen Mehrwert hat auch der sistrix Sichtbarkeitsindex. Dieser Wert gibt Aufschluss über die Auffindbarkeit einer Website im Internet im Vergleich zum direkten Wettbewerb. Zudem kann sistrix den Sichtbarkeitsindex auch nach Desktop und Mobil unterscheiden, was gezieltere Informationen liefert. Gerade in Zeiten von „Mobile First“ eine nicht zu unterschätzende Funktion. Hinzubuchbare Module bieten noch weitere wichtige Optionen wie die Backlinkrecherche und -optimierung.

Screaming Frog

Screaming Frog eignet sich besonders für Informationen zur Indexierung. Der sogenannte Log File Analyzer erkennt, welche Unterseiten einer Website nicht indexiert werden. Auch Duplicate Content kann das Programm ausfindig machen. Screaming Frog eignet sich dabei eher für Experten, da die Analyseergebnisse selbst interpretiert werden müssen. Auch sind die Daten zu Rankings und Keywords deutlich weniger umfangreich als bei sistrix.  Allerdings liefert das Tool alle Informationen zur Onpage-Optimierung einer Website in Listenform, welche individuell nach Analysegesichtspunkten sortiert und angepasst werden können. Gerade bei SEO-Optimierungen im größeren Umfang behält man den besseren Überblick und kann Anpassungen gezielt abarbeiten.

Ahrefs

Dieses Tool bietet Daten zu Backlinks, Rankings und Onpage SEO. Besonders sticht es allerdings im Bereich Content- und Keyword-Analyse hervor. Über das leicht verständliche Interface lassen sich viele Aspekte untersuchen, so beispielsweise die eigenen Top-Seiten und für welche Keywords diese ranken. Die Analysen können für jede beliebige URL, also auch zur Untersuchung der Konkurrenz genutzt werden. Zudem gibt es die Funktion „Content-Lücke“. Hier kann man bis zu drei Wettbewerber-URLs eingeben und Ahrefs vergleicht, für welche Keywords diese ranken, die eigene Website aber nicht. Das ist eine geniale Funktion, mit der man relevante Content-Themen ausfindig machen und der Konkurrenz „stibitzen“ kann. Auch der Keyword Explorer von Afrefs, bei dem man einstellen kann, für welche Suchmaschine man Keywords untersuchen möchte (Google, Bing, YouTube usw.) ist sehr hilfreich bei der Keyword Recherche.

Rhyte

Die Ryte Suite bietet mit „Website Success“, „Search Success“ und „Content Success“ Werkzeuge für die Untersuchung der technischen als auch contentbezogenen SEO-Faktoren sowie die organische Search Performance der untersuchten Website. Ryte untersucht Websites, erkennt Fehler und deckt Optimierungspotenziale auf. Dabei listet das Tool technische, strukturelle und inhaltliche Fehler nach Priorität. So können die entsprechenden Handlungsempfehlungen gezielt abgearbeitet werden. Die Liste der entsprechenden URLs kann zudem nach bestimmten Gesichtspunkten gefiltert und die Ursachen so leichter ausfindig gemacht werden.

Kostenlose Lösungen

Seorch

Für ein kostenfreies SEO-Tool bietet Seorch ganz schön viel!  So beispielsweise ein OnPage-Modul und einen SEO-Crawler. Seorch kann bis zu 500 Unterseiten einer Website untersuchen. Seorch ermittelt Fehler im technischen sowie im Content-Bereich und listet diese überschaubar auf. Zudem wird anhand von gut verständlichen Erklärungen aufgezeigt, was genau den Fehler verursacht hat und wie er behoben werden kann. Gerade für einen schnellen und übersichtlichen Website-Check bietet sich Seorch an. Zwar kann man mit diesem Werkzeug weniger in die Tiefe gehen, dennoch bietet es einen sehr guten Gesamtüberblick über alle relevanten OnPage-Faktoren. Ein Plus ist auch ein Keyword-Suggest-Tool mit ziemlich guten Ergebnissen. Zudem gibt es ein englischsprachiges W-Fragen-Modul, das für deutsche Keywords damit jedoch leider unbrauchbar ist. Darüber hinaus kann man mit dem Rank-Check die Positionen einzelner Keywords in Erfahrung bringen. Mit dem Compare Feature können die in der Top 100 rankenden Seiten zu einem Keyword verglichen werden, was sehr hilfreich für die Analyse der Konkurrenz und somit für die Optimierung der eigenen Seite ist.

Seobility Check

Eine detailreiche SEO-Software ist Seobility. In der kostenfreien Basisvariante kann man innerhalb des Accounts ein Projekt bzw. eine Domain anlegen und zeitlich unbefristet verwenden. Die Übersichtsseite ist unterteilt in ein Dashboard und drei Kategorien: OnPage, Backlinks und Rankings. Es gibt eine Projekt-Checkliste, die für kleinere Websites einen Mehrwert bieten kann. Übersichtlich werden dort sowohl die mangelhaften als auch die guten Bestandteile der Website dargestellt. Kleine Details dieses SEO-Tools, wie beispielsweise die Rechtschreibkorrektur, die alle gecrawlten Seiten auf Rechtschreibfehler überprüft, fallen positiv auf. Auch wenn es für die SEO nicht unbedingt die größte Rolle spielt, kann das doch durchaus hilfreich bei der Optimierung der Website sein. Für Seobility gibt es auch zwei kostenpflichtige Tarife. Ein kostenloser Account hat im Vergleich dazu ein paar funktionale Einschränkungen, beispielsweise bei der Anzahl der Domains, gecrawlter Seiten und der Keywords. Alles in allem ist es aber auch in der kostenfreien Version durchaus ein gutes Werkzeug mit vielen Funktionen und Einsichten zu Technik, Struktur, Content, Rankings, Backlinks und Keywords.

Google Search Console

Die Google Search Console ist eine sehr umfangreiche SEO-Software, die eine Vielzahl an Informationen und Kennzahlen zu der untersuchten Website liefert. Unter anderem geht daraus hervor, wie Google eine Website bewertet, unter welchen Suchbegriffen sie gefunden wird, welche Seiten wie oft genutzt werden und vieles mehr. Diese Daten werden übersichtlich in Berichten ausgeliefert, die man nach Bedarf filtern kann.

Es gibt zudem eine Nachrichtenfunktion, die beispielsweise News zu Abdeckungsproblemen oder der Leistungsüberwachung übermittelt. Das Dashboard der Google Search Console stellt die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick zusammen: Klicks, Fehlerseiten und Verbesserungspotenziale. Besonders interessante Informationen liefert der Leistungsbericht. Dieser eignet sich vor allem, um bestimmte Seiten und Keywords hinsichtlich ihres Rankings zu analysieren und beispielsweise „Low Hanging Fruits“ zu identifizieren. Insgesamt bietet die Search Console einen hervorragenden Einblick, wie Google die untersuchte Website bewertet und ist somit ein sehr wichtiges und nützliches SEO-Tool.

Fazit

Es gibt noch viele weitere SEO-Tools und die meisten haben ihre ganz individuellen Vorzüge und Nachteile. Alles in allem bietet der richtige Mix aus den verschiedenen Werkzeugen einen guten Gesamtüberblick auf die untersuchten Websites. Diese Untersuchungen sind aus SEO-Sicht unerlässlich und tragen maßgeblich zu einer guten Website-Performance und guten Traffic-Zahlen bei. Welche Software am besten geeignet ist, ergibt sich dabei aus dem Vorwissen der Benutzenden, den zu ermittelnden Kennzahlen und Zielen der Website. Oft lohnt es sich, die kostenlosen Testphasen auszuprobieren, die für einige Tools angeboten werden. So lässt sich an besten ermitteln, welche Analyse-Software am passendsten für die individuellen Anforderungen ist.

Zum Autor:

Tamara Perske ist als Online-Marketing-Manager bei rocket-media tätig. Sie ist in dieser Rolle für die zielgruppengerechte Inhaltsarchitektur und -aufbereitung in Portal- und E-Commerce-Projekten verantwortlich und begleitet die praktische Umsetzung im Bereich Suchmaschinenoptimierung. Als Digital Native verfolgt sie aktuelle Trends und Entwicklungen mit großer Begeisterung.

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