In den Zeiten, in denen die Schlagzeilen von Banken davon bestimmt sind, wieviele Filialen geschlossen werden, ist es spannend, wenn man bei einer Filialeröffnung dabei sein darf.
Die Sparda-Bank Nürnberg hat ihr Filialkonzept vollständig überarbeitet und mit den Filialen Aschaffenburg und Fürth zwei neue Filialtypen in kurzer Reihenfolge eröffnet.
Gestern, am 17.09.2015, war die Eröffnung der Filiale Fürth, bei der ich freundlicherweise dabei sein durfte und auch die ersten Kunden-Feedbacks erlebt habe.
Die Filiale liegt in einer absoluten Top-Lage, direkt am Eingang einer neu gestalteten Einkaufszone von Fürth. Damit ist auf jeden Fall eine hervorragende Infrastruktur bei hoher Kundenfrequenz gegeben, um viele Interessenten ansprechen zu können, aber auch an die Bestandskunden ein neues Image der eigenen Bank zu transportieren.
Aussenbereich – die Fenster sind klassisch gestaltet. Es fällt auf, dass es einen auffällig gestalteten offenen Bereich gibt, der von aussen gut einsehbar ist. Freundlich gestaltet lädt dieser ein und macht, untypisch für eine Bankfiliale, sogar neugierig, sich dies mal ansehen zu wollen. In den Fenster stehen Digital Signage Systeme zur Verfügung, die mit ansprechenden Inhalten gestaltet sind, um mich für Angebote und Aktionen der Bank zu interessieren.
Innenbereich EG
Der Innenbereich ist aus meiner Sicht das neue Herzstück eines interessanten Filialkonzeptes. Auffällig ist sofort, dass entgegen den „bekannten“ Bankfilialtypen kein Maschinenpark einen Besucher der Filiale begrüßt, sondern der Kunde in einen offenen Raum eintritt. Dominant ist der Tresen, der einem sofort ins Auge sticht und der Kunden sofort darauf zugehen kann, um alle gewünschte Informationen zu erhalten.
Es gibt einen Sitzbereich, in dem man bequem einen kostenlosen Kaffee trinken kann. Ein besonderer Ort ist eine runde Kapsel, in der diskretere Gespräch mit Kunden geführt werden können.
Spannend wird es jetzt da ein grosser 65 Zoll Touch-Screen zentral die Augen auf sich zieht. Hier sind Inhalte der verschiedenen Aktionen und Inhalte der Sparda-Bank abgebildet. Ein Bankmitarbeiter erklärt mit offensichtlichem Spass, was diese Bank alles anbietet.
Die Kundenreaktionen waren sehr positiv: „so hat mir noch niemand die Sparda-Bank erklärt“ – vor allem das gesellschaftliche Engagement der Bank mit vielen Sponsoring und Hilfsprojekten kommt dabei sehr gut an.
Eine Kooperation der Sparda-Bank Nürnberg mit www.gute-banken.de hat hier erstmals eine Lösung am PoS (PointofSale) zu Tage gebracht. Bisher war gute-banken.de ausschließlich über deren Webseite zu erreichen. Nun ist im Ausgangsbereich ein Touch-Screen installiert den ich beim verlassen der Filiale mit „Touch“ auf den Bildschirm und damit mit einer Empfehlung verlassen kann. Nach Auskunft wird dieser „Touch“ auch direkt bei gute-banken.de gezählt.
Auch die Bewertung der Filiale kann an einem dafür vorbereiteten Display einfach gemacht werden. Damit können Kunden direkt in der Filiale ihre Meinung hinterlassen und die Bank erhält ein unmittelbares Feedback – aus meiner Sicht ein LocationBasedService (LBS), der mit einfachen Mitteln umgesetzt wurde.
Die technischen Geräte wie Geldautomat und KAD sind dezent im hinteren Bereich der Filiale.
Innenbereich OG – das Obergeschoss ist der Beratungsbereich und ebenfalls offen und freundlich gestaltet. Eine Sitzecke verkürzt Wartzeiten da ein Display spiel primär bankinhalte ab – hier würde ich mir etwas aktuellere und breitere Informationen wünschen. Für die Mitarbeiter auf jeden Fall sehr schöne und moderne Arbeitsplätze bei denen erfolgreiche Kundenberatungen sicher gelingen.
Mein Fazit:
Die gute Laune und das sehr freundliche Personal haben eine gelungene Filialeröffnung ermöglicht, viele Kunden haben einen sehr positiven Eindruck der Bankfiliale erhalten. Es ist spürbar das sich hier die Kommunikation zum Interessenten und Kunden verändern wird – offener Raum eine Video-Wall die die Aufmerksamkeit auf sich zieht – das alles sind Komponenten die Chancen für den Vertrieb beinhalten. Entscheidend wird es sein, dass die Mitarbeiter der Bank diese Kulturveränderung aufnehmen und weiterentwickeln können.
Für mich ist die Bankfiliale nicht tot sondern sie befindet sich in einer Veränderungsphase. Die Filiale Fürth der Sparda-Bank Nürnberg ist genau eine Bankfiliale die den Kulturwandel von Bankfilalen aufgenommen hat und damit neue Weg geht.
Ich wünsche den Mitarbeitern und der Bank damit auf jeden Fall viel Erfolg !
Ihr Hybridbanker
Sehr spannend. Wie komme ich denn nach Schalterschluss an die SB-Geräte, wenn diese im hinteren Bereich liegen?
Gruß
Hansjörg Leichsenring
Nach Schließung der Filiale ist ein Geldautomat auch im Outdoor Bereich zur Nutzung bereit gestellt.