So wurde die App aus China zum beliebtesten Download der Welt

Noch nie von TikTok gehört? Das wird sich sicherlich bald ändern, denn die App aus China erlebt derzeit weltweit einen regelrechten Hype, auch in Deutschland. Noch hat Zuckerberg in Deutschland die Nase vorn. Facebook, Instagram und Whatsapp teilen sich die oberen Plätze gefolgt von Snapchat, YouTube & Co. Aber die aktuellen Zahlen zeigen es – TikTok holt mächtig auf.

Was ist TikTok eigentlich und was kann ich damit machen?

TikTok ist ein soziales Video-Netzwerk, in dem sich die Nutzer Kurzvideos ansehen oder aber selbst erstellte kurze Filme hochladen können. Die Clips lassen sich mit Musik untermalen und über Filter und Spezialeffekte anpassen. Um ein Video zu erstellen, wählt man zuerst die Hintergrundmusik und startet danach die Aufnahme mit der Handy-Kamera. Die maximale Länge eines Clips beträgt 60 Sekunden und richtet sich nach der Länge der Tonspur. Eine Besonderheit der Non-Gaming-App sind die themenbezogenen Hashtags und Internet-Challenges, unter denen die Videos eingruppiert werden.

Wenn man lediglich Videos ansehen möchte, ist keine Registierung erforderlich. Zum Erstellen, Hochladen und Interagieren müssen Nutzerdaten hinterlegt werden, die dann von einer Künstlichen Intelligenz erfasst und verarbeitet werden.

Der Aufstieg von TikTok

Ins Leben gerufen wurde die Plattform im September 2016 von dem Gründer von ByteDance, Zhang Yiming, damals noch unter dem Namen Musical.ly. Nach einer Investion der Toutiao-Gruppe wurde der Kanal Anfang 2017 weiterausgebaut und expandierte bereits in der zweiten Jahreshälfte in den indonesischen Markt. Im August 2018 wurde das Design verbessert und aus Musical.ly wurde TikTok.

Zu diesem Zeitpunkt nutzten laut ByteDance bereits täglich 150 Millionen Menschen aktiv die neue App, monatlich erfreuten sich 500 Millionen aktive Nutzer aus 150 Ländern an dem Angebot an Kurzfilmen.

Analysen der Mobile-App-Analytics-Plattform App Annie zeigen, dass der Erfolg von TikTok stetig wächst:

Meistheruntergeladene Apps weltweit in Q1 2020 (im Vergleich zu Q4 2019); © App Annie

Bei den Downloads hat TikTok sowohl im App Store, als auch im Google Play Store ganz klar die Nase vorn und war im 1. Quarta 2020 sogar erfolgreicher als Whatsapp & Co. Sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass viele Nutzer diese Apps schon vor einigen Jahren heruntergeladen haben.

Auch in der Kategorie Consumer Spend hat die Video-Plattform zugelegt, bleibt aber mit Platz sechs noch hinter der Konkurrenz und der Dating-Plattform Tinder zurück. Bei der Zahl der monatlich aktiven Nutzer sichert sich TikTok derzeit ebenfalls den Rang sechs.

Warum ist TikTok so erfolgreich und bei wem?

Es wird vermutet, dass der Erfolg in China darauf basiert, dass TikTok für viele Jugendliche und junge Erwachsene eine Form von Freiheit bedeutet, da auch der Rest der Welt zu der chinesischen App Zugang hat. Im Gegensatz zu Facebook und Instagram, die in China gesperrt sind, kann hier ein weltweiter Austausch stattfinden.

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Junge und junge Erwachsene sind auch in Deutschland die Zielgruppe von TikTok. So sind 69 % der aktiven Nutzer zwischen 16 und 24 Jahre alt – das ist die Generation Z!
Sie schauen hier kurze Videos von Sing- oder Tanzeinlagen und von ihren Stars aus Musik, Film und Sport. Influencer spielen noch eine untergeordnetere Rolle. Was aber den tatsächlichen Reiz von TikTok ausmacht, kann niemand so genau sagen. Sicherlich spielt die Künstliche Intelligenz von TikTok hierbei eine erhebliche Rolle, die das Nutzerverhalten genau analysiert und dementsprechend punktgenaue Vorschläge macht.

Wie wird es weitergehen?

Noch taucht Deutschland in der Statistik der Mobile-App-Analytics-Plattform App Annie nicht auf. Allerdings nutzten bereits im Oktober 2019 rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland TikTok.

Das Wachstum von Tiktok außerhalb von China; © App Annie

Es bleibt sicher nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland auch in dieser Statisitk auftaucht.

  • Wie seht ihr die Entwicklung von TikTok?
  • Nur eine Eintagsfliege in Deutschland oder, wie Facebook, langfristig eine ernstzunehmende Marketinggröße?

Schreibt uns eure Meinung. Wir sind gespannt.

Euer Hybridbanker

by Ursula, die Hybridtexterin

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