Die digitale Transformation stellt insbesondere die als ‘konservativ’ zu bezeichnenden Banken und Finanzinstitute vor zentrale Herausforderungen. Gerade die Entscheider hier müssen smarte Wege der Anpassung finden. Und zwar ohne ihre traditionellen Werte zu gefährden. Die Erfahrung zeigt: Regional-, Gemeinwohl- und ‘Community-‘Banken, die für Stabilität und Kundenbindung stehen, haben oft Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Für alle die das enorme Potenzial der Digitalisierung lieber umarmen als ignorieren oder gar ablehnen … sich irgendwie ‘zum alten Schlag’ zählen … für die haben wir einige einfache, aber wertvolle, strategische Impulse und Tipps zusammengestellt.

‘Konservativ’ ist heute schon fast zum Schimpfwort avanciert. Alles, was einmal gut war, soll es in Zeiten des Digitalen Wandels nicht mehr sein. Alles, was wirklich langsam, defizitär, rückständig war, wird überschwenglich betont und demonstrativ verurteilt. Natürlich liegt die Wahrheit wie immer ‘in der Mitte’. Konstruktiv konservativ zu sein bedeutet Gutes / Wertvolles bewusst zu bewahren und Neues, objektiv besser, schneller, effizienter Erscheinendes soll pro-aktiv begrüßt werden. Wir halten es mit unserer Hommage an das konservative Banking hier genau so. Folgende acht Tipps und Empfehlungen sind als kleiner Fahrplan zu verstehen, um eben jenes Neue erstrebenswert zu machen und anzugehen. Los geht’s.

Tipp 1 | Verstehen Sie die Notwendigkeit der Veränderung

Der erste Schritt im digitalen Wandel ist die Akzeptanz, dass sich die Bankenwelt grundlegend verändert. Neue Technologien wie Blockchain, Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und digitale Plattformen haben das Potenzial, ganze Geschäftsmodelle umzukrempeln. Ein Bewusstsein für diese Entwicklungen ist der Schlüssel, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Konservative Banken sollten sich nicht als Gegner dieser Veränderungen sehen, sondern als Akteure, die sie aktiv gestalten können.

Tipp 2 | Kundenfokus als Kompass

Während der Digitalisierung sollte der Kunde immer im Mittelpunkt stehen. Digitale Technologien ermöglichen personalisierte Dienstleistungen und schnellere Reaktionszeiten – beides essenziell, um langfristig relevant zu bleiben. Eine Bank, die ihre Kunden versteht, kann digitale Angebote so gestalten, dass sie echten Mehrwert bieten. Hier kann beispielsweise der Einsatz von KI helfen, maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln oder Routineanfragen effizienter zu bearbeiten.

Hommage an konservative Banker

Acht Tipps für den Digitalen Wandel

Tipp 3 | Step-by-step. Schrittweise Technologieeinsatz

Beginnen Sie mit einem Transparenz-Workshop und gehen Sie zuerst einmal einen geplanten Schritt. Viele eher konservativ orientierte Banker scheuen sich, große digitale Transformationen auf einmal anzugehen. Das ist durchaus verständlich. Ein schrittweiser, durchdachter Einsatz neuer Technologien kann dabei helfen, Risiken zu minimieren. Beginnen Sie mit kleinen Projekten, wie der Einführung eines verbesserten Online-Banking-Systems oder der Automatisierung interner Prozesse, bevor Sie sich größeren Vorhaben widmen. Dieser Ansatz ermöglicht es, erste Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig Anpassungen vorzunehmen.

Tipp 4 | Das Kollektiv: Mitarbeiter einbinden

Der digitale Wandel betrifft nicht nur Technologie, sondern vor allem Menschen. Die Mitarbeiter einer konservativen Bank sind oft an traditionelle Prozesse gewöhnt. ‘KI’ und Automatisierung von Prozessen zeitigen in der Regel Ängste. Daher ist es entscheidend, die Belegschaft in den Transformationsprozess einzubeziehen und schließlich – wobei das erst zu einem späteren Zeitpunkt einsetzt – Schulungen anzubieten. Dadurch wird nicht nur Widerstand gegen Veränderungen abgebaut, sondern auch das Potenzial der digitalen Werkzeuge besser ausgeschöpft. Vor allem aber beugt es Ängsten und Irritationen vor und schärft Teamgeist.

Tipp 5| Kooperationen mit Fintechs

Ein kluger Weg des Einstiegs sind – nach ggf. dem Auftaktworkshop – Partnerschaften mit Fintechs. Diese jungen, agilen Unternehmen bringen innovative Technologien und Geschäftsmodelle mit, die traditionellen Banken oft fehlen. Win-Win: Durch Kooperationen können Banken diese Technologien nutzen, ohne sie selbst entwickeln zu müssen. Ein Beispiel hierfür sind Fintech-Plattformen, die Kreditanfragen automatisieren oder Zahlungsprozesse beschleunigen. Fintechs bieten also die Möglichkeit, die eigene Effizienz zu steigern und neue digitale Services anzubieten, ohne ihre Kernwerte aufzugeben.

Konservative Banker - Wie sieht die Zukunft aus?

Hommage an Gemeinwohl-Banken

Tipp 6 | Cybersecurity stärken

Mit der Digitalisierung geht auch ein erhöhtes Risiko für Cyberangriffe einher. Banken sind besonders attraktive Ziele für Hacker, da sie große Mengen sensibler Daten verarbeiten. Daher sollten Investitionen in Cybersecurity einen hohen Stellenwert haben. Neben robusten technischen Lösungen sollten Banken auch regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter anbieten, um Sicherheitsrisiken durch menschliches Fehlverhalten zu minimieren.

Tipp 7 | Altsysteme modernisieren

Viele konservative Banken arbeiten noch mit veralteten IT-Systemen, die nur schwer an moderne digitale Anforderungen angepasst werden können. Die Modernisierung dieser Systeme ist eine der größten Herausforderungen im digitalen Wandel, aber auch eine der wichtigsten. Cloud-Technologien, API-Schnittstellen und modulare Banking-Plattformen können hier helfen, Altsysteme nach und nach abzulösen und gleichzeitig Flexibilität für zukünftige Entwicklungen zu schaffen.

Tipp 8 | Kulturellen Wandel fördern

Technologischer Wandel geht Hand in Hand mit kulturellem Wandel. Um eine erfolgreiche digitale Transformation zu durchlaufen, muss auch die Denkweise innerhalb der Organisation angepasst werden. Eine Kultur, die Innovation fördert und Fehler als Lernchancen betrachtet, ist wesentlich für den Erfolg. Das bedeutet für konservative Banken, von starren Hierarchien und übermäßigem Risikobewusstsein wegzukommen und stattdessen eine agile, experimentierfreudige Mentalität zu entwickeln.

Der digitale Wandel bietet konservativen Banken eine enorme Chance, effizienter und kundenorientierter zu agieren. Auch wenn Tradition und Sicherheit nach wie vor wichtige Werte bleiben, ist es entscheidend, sich offen für Innovationen zu zeigen. Der Weg zu einem erfolgreichen digitalen Wandel beginnt mit einem klaren Plan und einer offenen Denkweise.

Die Hybridbanker Handlungsempfehlung

Wer sich auf den Weg machen möchte – und über das ‘ob’ dürfte es keine Diskussion geben – dem sei geraten einen Tagesworkshop zu organisieren. Laden Sie einen Profi mit Renommee und Fokus auf das Thema KI und Digitale Transformation ein und setzen Sie so den ersten Akzent. In einem solchen Workshop können Entscheider ihre ersten wichtigen Erkenntnisse sammeln, Schwerpunkte festlegen und einen möglichen Fahrplan zum Thema digitale Transformation entwickeln.

Der Workshop bietet die Möglichkeit, alle relevanten Stakeholder an einen Tisch zu bringen, gemeinsame Ziele zu formulieren und bereits Begonnenes neu zu ordnen sowie konkrete Maßnahmen zu planen. Nutzen Sie diesen Schritt, um erste, wirklich wichtige Weichen für die Zukunft ihre Hauses zu stellen. Warum ein/e kritische/r, ggf. teure/r, externe/r BeraterIn? Die Frage ist einfach zu beantworten. Sie brauchen:

  • Eine wirkliche Adlerperspektive
  • Klare Ansagen mit Branchenbenchmarks
  • Einen fokussierenden Mentor, der sie zwingt ins Tun zu kommen

Noch Fragen? Nein? Ok, dann go!