Die Zinswende leitet eine historische Veränderung in einer Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit ein. Vor allem für Banken gibt es viel zu tun und vor allem viel Veränderung in kürzester Zeit zu bewältigen.

Das Aufatmen ist in der Bankenfeld förmlich zu spüren: Der überraschend hohe Anstieg des Hauptrefinanzierungszinses von 0 auf 0,5 Prozent sorgt zwar in der Kreditbeschaffung für sehr ernste Gesichter, läutet aber bei Banken eine Zeit nach der Zins-Durststrecke ein, mit wiederum gänzlich anderen Herausforderungen.

Klar ist aber auch: Es wird nie wieder so sein, wie bisher, auch wenn die Inflation durch die Zinswende wieder eingefangen werden dürfte. Das gilt insbesondere für die digitale Transformation in Banken. Kunden werden auf bereits etablierte Lösungen nicht mehr verzichten, das Internet wird nicht wieder “weggehen” und auch eine große Filialoffensive ist nicht zu erwarten, weil für viele Kunden schlicht nicht mehr zeitgemäß.

Vielmehr beginnen die echten Herausforderungen erst jetzt. Kunden reagieren in einer sich kräftig wandelnden Wirtschaftswelt häufig zunächst mit Unwissen über die nun zu gehenden Schritte und genau hier haben Banken, die bereits einen “guten Draht” zu ihren Kunden haben, entscheidende Vorteile, die es zu nutzen gilt.

Ein Zurücklehnen darf es daher nicht geben, vielmehr ist jetzt ein kritisches Hinterfragen angesagt, ob die bisherige Digitalisierungsstrategie auch fit für die kommende wirtschaftliche Entwicklung und die daraus ableitenden Bedürfnisse der Kundschaft ist.

Zum Autor:

Hartmut Gasser, Geschäftsführer bei der BGK GmbH & Co. KG

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